Schienenfahrzeuge

Akustik

Lärmmindernde Maßnahmen an Fahrzeugen und Fahrwegen

Entwicklung und Nachweis von lärmmindernden Maßnahmen

Die Lokalisierung von Schallquellen an Fahrzeugen und Fahrwegen ist die Basis für die gezielte Entwicklung von Lärmminderungsmaßnahmen. Hierfür werden moderne messtechnische und konzeptionelle Analysen umgesetzt, um neben der Ursachenfindung und der Problemlösung auch den Nachweis der Wirkung zu erbringen.

Erstellung von Lärmschutzkonzepten

Des Weiteren werden Lärmemission und –immissionen gesamtheitlich beurteilt und darauf aufbauend fahrweg- als auch fahrzeugseitig Lärmschutzkonzepte entworfen. Für diese Konzepte werden alle relevanten Stakeholder und deren Interessen analysiert und entsprechend Handlungsempfehlungen und Instrumente zur Lärmreduzierung abgeleitet.  

Schallmessungen an Fahrzeugen und Fahrwegen

Durch Messungen von Fahrzeugen am Gleis werden Grenzwerte einzelner Betriebszustände überprüft. Für eine geeignete Lärmminderungsmaßnahme sind über dies hinaus noch Frequenzgangsanalysen und Intensitätsmessungen der Schallquellen nötig, um Dämmung und Absorption entsprechend ihrer Wirkungsbereiche sinnvoll einzusetzen. So können die geltenden Grenzwerte der TSI-Noise oder die Empfehlungen der vom Verband deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) herausgebenden VDV-Schrift 154 auch von älteren Fahrzeugen aus dem Bestand mit geringem Kostenaufwand eingehalten werden.

Messungen von Kurvenkreischen und Kurvenquietschen

Besonders im Nahverkehr treten bei Schienenfahrzeugen im Bogen zusätzlich zum Rollgeräusch, Rumpeln, Zischeln und Quietschen auf. Für Anwohner ist das Kurvenquietschen aufgrund der hohen Lautstärke und Tonhaltigkeit besonders unangenehm. Durch Messung der relevanten Strukturparameter, wird die exakte Schwingform bestimmt und darauf aufbauend werden individuelle fahrzeugseitige Lösungen erarbeitet, um das Kurvenquietschen zu vermindern bis zu vermeiden.

Messung der Rad- und Schienenrauheiten sowie der Gleisabklingrate

Für akustische Abnahmemessungen von Fahrzeugen müssen bestimmte Bedingungen von Rädern und Fahrweg erfüllt sein. Die Oberflächen im Kontaktpunkt von Rad-Schiene sollen möglichst glatt sein und müssen unter einer Grenzkurve nach DIN EN ISO 3095:2014 liegen. Hierfür hat das FG Schienenfahrzeuge ein spezielles Messgerät, mit dem diese Parameter ermittelt werden kann. Eine weitere Bedingung ist die Schienendämpfung (Gleisabklingrate, (engl. Track-Decay-Rate)), auch hier muss der Frequenzverlauf durch Messung ermittelt werden und darf die Grenzkurven im relevanten akustischen Frequenzbereich nicht unterschreiten.

Simulation und Messung von Schwingungen und Körperschall sowie Durchführung von Modalanalysen

Durch kombinierte Untersuchungen von Schallabstrahlung mittels moderner Simulations- und Messmethoden und von Strukturschwingungen (mit Hilfe von experimenteller und numerischer Modalanalysen) können Quellen und Übertragungswege lokalisiert werden und geeignete Minderungsmaßnahmen erarbeitet werden.

Ansprechpartner

Luca Pablo Thomma

Wiss. Mitarbeiter_in

l.thomma@tu-berlin.de

+49 30 314 77535

Einrichtung Schienenfahrzeuge
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Raum SG12 408
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